Die gesunde Schlafumgebung für das Baby
„Wie man sich bettet, so schläft man.” Diese Alltagsweisheit nehmen Erwachsene für sich gern in Anspruch. Weniger bekannt ist, dass neueste internationale Forschungsergebnisse gezeigt haben, dass der plötzliche Säuglingstod, die häufigste Todesursache zwischen dem 2. und dem 12. Lebensmonat, am wirksamsten durch die richtige Schlafumgebung verhütet werden kann. Wie diese beschaffen ist, haben epidemiologische Studien gezeigt, bei denen die Schlafumgebung der jungen Todesopfer mit der gleichaltriger gesunder Säuglinge verglichen wurde.
Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse:
- Die Rückenlage ist die sicherste Lage, die Bauchlage die unsicherste. Die Seitenlage kann als Alternative zur Rückenlage gewählt werden. Ab dem 4.-6. Monat können sich allerdings Säuglinge aktiv von der einen in die andere Schlaflage drehen.
- Kein Kopfkissen und kein Federbett im Babybett sind deshalb besonders wichtig, weil sich insbesondere lebhafte Kinder in ihnen verfangen und ersticken können und außerdem die Wärmeregulation des Kindes gefährdet ist, wenn der Kopf unter schweren Decken zu liegen kommt. Empfehlenswert sind hier entsprechend gearbeitete Schlafsäcke.
- Es sterben weniger Kinder in Gitterbetten und offenen Wiegen als in Kinderwagen und Tragetaschen. Geräumige Betten mit viel Bewegungsfreiheit sind also günstig.
- Auch Lammfelle und weiche Matratzen können insbesondere bei Bauchlage die Atmung im Schlaf behindern. Verwenden Sie daher harte Matratzen. Der Überzug dieser sollte luftdurchlässig und frei von Schadstoffen ( z.B. Flammschutzmittel ) sein.
- Unfallträchtig sind zu weite ( > 7,5 cm) Gitterabstände und Schnüre, die zur Strangulation führen können, bzw. Teile von Spielzeugen, die in den Mund gesteckt werden und die Atemwege verschließen können. Als günstig hingegen hat sich der Schnuller herausgestellt, der das Herunterschlucken des Speichels fördert.
- Sichere Kleidung: Gekleidet werden sollte das Baby luftig und nicht zu warm. Zweilagige Kleidung und ein Schlafsack reichen vollständig aus. Ein Mützchen sollte nur an frischer Luft und nicht in der Wohnung verwendet werden. Das Baby benötigt den unbekleideten Kopf als wichtige Wärmeaustauschfläche!
- Die Zimmertemperatur sollte im Schlafraum zwischen 16 und 18°C liegen, nicht höher. Eine Luftfeuchtigkeit > 60% hilft, dass die Atemwege nicht austrocknen.
- Wichtig ist eine rauchfreie Umgebung. Zigarettenrauch und Abgase schädigen die Atemwege des Säuglings und können im Extremfall seine Sauerstoffversorgung einschränken.
- Der sicherste Platz für das Babybett ist das Elternschlafzimmer, jedoch nicht das Elternbett selbst. Hier besteht die Gefahr von Überhitzung und Einengung durch die Körper der schlafenden Eltern.